Notfallsituationen schnell erkennen und richtig handeln!

Ein Ödem der oberen Luftwege, also eine Schwellung im Bereich des Halses mit Kehlkopfschwellung, macht zwar nur 1 % aller Schwellungen aus, ist aber lebensbedrohlich. Und im Falle des unwahrscheinlichen Falles ist es wichtig, schnell zu reagieren und richtig zu handeln. Wir haben die wichtigsten Maßnahmen in Notfällen beim hereditären Angioödem (HAE) für Sie hier kurz zusammengefasst.

Notfallsymptome erkennen und Maßnahmen ergreifen.

50 % der HAE-Betroffenen erleiden im Laufe ihres Lebens zumindest eine Schwellung im Bereich des Halses. Es ist in diesem Zusammenhang wichtig zu wissen, dass auch Gesichtsschwellungen in ein Ödem der oberen Luftwege (Gaumen, Rachen, Kehlkopf) übergehen können, das dann wiederum lebensbedrohlich sein kann.

An folgenden Symptomen können Sie ein Ödem der oberen Luftwege durch C1-INH-Mangel gut erkennen: 

• Druckgefühl/Kloßgefühl im Hals
• Schluckbeschwerden
• Belegte Stimme
• Luftnot/Atemnot

So handeln Sie richtig bei Notfallsymptomen!

Begeben Sie sich sofort in eine Notfallambulanz! Und nehmen Sie die Notfall-Behandlung in Anspruch. Ihre oberen Luftwege müssen in der Klinik offen gehalten werden. Dazu werden alle nötigen Maßnahmen getroffen. Die Art der Maßnahmen richtet sich nach dem Stadium des aufgetretenen Ödems.

Ihr HAE-Notfallpass: Digital und analog

Legen Sie Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt Ihren HAE-Notfallpass vor. Darin findet sich eine Notfall-Therapieempfehlung. Dieser Notfallpass ist auch digital verfügbar (myHAE). Geben Sie Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt auch das idealerweise vorhandene Notfallmedikament.

Erfahrene PatientInnen sind zumeist in der Lage, sich ihr Notfallmedikament auch selbst zu verabreichen. Achten Sie in jedem Fall darauf, rechtzeitig für Nachschub bei Ihrer Notfallmedikation zu sorgen. Es ist darüber hinaus sehr wichtig, dass jeder Notfall auch für die Zeit danach dokumentiert wird.

Sie haben natürlich auch die Möglichkeit, im Falle des Falles mit unserem Patienten-Unterstützungsprogramm Kontakt aufzunehmen.

Die Wirkstoffe zur HAE-Behandlung

Wirkstoffe zur Behandlung von akuten HAE-Attacken sind für Erwachsene, Kinder und Jugendliche C1-Esterase-Inhibitoren (intravenös) oder Icatibant (subkutan). Achtung: Kortison, Antihistaminika und Adrenalin sind unwirksam bei HAE. HAE-Attacken kann man durch eine entsprechende Therapie auch langfristig vorbeugen. Besprechen Sie die zur Verfügung stehenden Optionen mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt.

So kommen Sie sicher durch einen Notfall

Schnelles Handeln und richtiges Behandeln in Notfällen kann Leben retten. Eine wichtige Hilfe dabei kann auf jeden Fall der HAE-Notfallpass sein. Hier wird Ihre Ärztin oder Ihr Arzt Sie auf jeden Fall beraten. Die myHAE-App hilft Ihnen dabei, Ihren Behandlungsplan – wichtig auch für Notfälle – noch stärker zu personalisieren.

Darüber hinaus haben wir auch noch mehr Infos zu HAE-Anlaufstellen für Sie zusammengefasst. Sowie ein Poster mit den wichtigsten Hinweisen zum Download.